Facts und Tipps zu Prag

Hallo Du,

ich hoffe, es geht dir gut. Hier habe ich dir bereits ein Travel Diary über meine Reise nach Prag geschrieben. Heute erzähle ich dir einige Anekdoten, die ich während der Zeit aufgeschnappt habe und gebe dir einige Tipps, die du beachten solltest, falls du dich entscheidest, auch nach Prag zu fahren.

Obwohl Tschechien in der europäischen Union ist, haben sie nicht den Euro als Währung, sondern die tschechische Krone. Manchmal kannst du auch mit Euro bezahlen, aber aufgrund des Kurses und der nicht durchgängigen Verfügbarkeit, würde ich dir raten auf jeden Fall Geld zu tauschen. Dies kannst du am besten und sichersten in Wechselstuben, wo Mitarbeiter drin sitzen und kein Automat. Wenn es dir möglich ist, schaue auch gerne länger nach Wechselstuben und vergleiche die Kurse miteinander. Die sind oft unterschiedlich. Außerdem: Wechsel niemals auf der Straße! Hier versuchen die Leute dir oft Falschgeld anzudrehen.

Um das Thema Falschgeld und Klauen weiter aufzugreifen. Ganz oft gibt es auf der Straße Menschen, die beispielweise als Eisbären verkleidet sind, um die Touristen anzulocken und sie zu beklauen. Manche Verkäufer versuchen es auch, weniger Wechselgeld rauszugeben. Einige aus meiner Klasse mussten das auch erleben. Prag ist, was das Thema angeht, leider sehr extrem. Aber wenn man darauf achtet, seine Wertsachen immer bei sich zu tragen (Bauchtasche!), manchen Leuten aus den Weg geht und das Wechselgeld immer wieder nachzählt, kommt man problemlos durch die Stadt.

Was ich dir auch raten würde, dass du, wenn du Abends unterwegs bist, immer in einer Gruppe bist. Wie so oft bei Großstädten.

Bevor ich nach Prag gefahren bin, habe ich recherchiert, was das Thema Leitungswasser angeht und angeblich gibt es überall keine Probleme. Deshalb habe ich mir gedacht, einfach zwei Flaschen mitnehmen und immer mit Wasser auffüllen. So spare ich auf jeden Fall schon mal das Geld für Getränke. Seit ich einmal in Estland braunes Wasser aus dem Wasserhahn kommen sehen hatte, bin ich, was das Thema angeht, etwas kritscher.

In der Innenstadt in unserem Hostel und bei den Restaurants auf der Ecke, war es auch so, dass das Leitungswasser mit Chlor versetzt ist. Sie haben auch kein normales Leitungswasser zum trinken rausgegeben. Ich möchte hier jetzt keinen von was abraten, laut Google soll das nicht so schlimm sein und ich bin auch keine Expertin in dem Thema. Wir haben uns auf jeden Fall nicht getraut, das Wasser zu trinken und uns statdessen Wasser im Supermarkt gekauft. Die Flaschen mussten wir leider auch in den Müll schmeißen, weil Tschechien ein Pfandsystem nur für Glasflaschen hat ( Quelle dazu). Aber wir haben auch einige Trinkwasserbrunnen entdeckt und außerhalb der Innenstadt manchmal in Restaurants Leitungswasser bekommen und uns dann etwas abgefüllt.

Das Ticketsystem für den Nahverkehr ist sehr simpel:

30-Minuten-Fahrschein (Umstiege nur in der Metro gestattet): 24 CZK – etwa 0,95 €

90-Minuten-Fahrschein: 32 CZK – etwa 1,25 €

24-Stunden-Ticket (ab dem Stempeln genau 24 Stunden gültig): 110 CZK – etwa 4,30 €

Drei-Tages-Ticket: 310 CZK – etwa 12,20 €

Monatskarte: 550 CZK – ca. 21,50 €

Was auf jeden Fall wichtig zu wissen ist, dass die Ticketschalter nur Münzen aktzeptieren.

Eine typische tschechische Spezialität ist der Trdelník. Das ist ein rollenförmiges Gebäck, oft in Form einer Eiswaffel. Es ist seehr süß. Ich habe es jetzt nicht gegessen, weil ich die Spezialität schon kannte, aber mir wurde berichtet, dass es sehr lecker sei.

Prag ist eine wunderschöne Stadt, die aufgrund ihrer Architektur, der Natur, den Menschen und dem ganzen Gesamteindruck an sich, einen Charme besitzt, den jeder einmal gesehen haben sollte. Ich komme auf jeden Fall nochmal wieder! Aber dann im Herbst.

Traveldiary – Prag Juni 2019

Hallo Du,

ich hoffe, es geht dir gut. Wenn du mir auf Instagram folgst, müsstest du mitbekommen haben, dass ich Anfang des Monats in Prag war. Über diesen Trip erzähle ich dir in diesem Blogartikel jetzt ausführlich.

Hintergrundinfo:

In meiner Fotografieausbildung war in der Berufsschule aktuell das letzte Thema Architekturfotografie. Da wir Schüler unbedingt noch einmal wegfahren wollten, letztes Jahr waren wir bereits auf der Photokina in Köln, haben wir die Kursfahrt sehr kurzfristig organisiert, aber es hat funktioniert :P. Während der Fahrt hatten wir eine Aufgabe bekommen, wo es darum ging, ein Architekturgebäude in verschiedenen Ansichten zu porträtieren, weshalb die Fahrt zwar etwas entspannter als eine normale Kursfahrt gestaltet war, aber auf jeden Fall viel Zeit zur Nachbereitung benötigt hat. Bei mir zumindest.

Sonntag, 02. Juni: ca. 05:00 Uhr

Ich muss gestehen, wenn es eine Sache gibt, die ich nicht ausstehen kann, ist es Koffer packen. Da ich vorher, an dem Wochenende war Himmelfahrt, bei meinen Eltern aufm Dorf war, habe ich, als ich Samstag wieder nach Hamburg gefahren bin, meinen Koffer ausgepackt, um ihn dann wieder einzupacken zu müssen. Aufgrund meiner absoluten Lustlosigkeit, geparrt mit Schwitzen; in Norddeutschland war es eines der ersten warmen Wochenenden, und dem Wunsch nur endlich schlafen zu können, fiel mir das Kofferpacken dementsprechend sehr schwer. Da ich im Stress am schnellsten packen kann, habe ich mir gesagt, ich stelle mir einen Wecker, packe den Rest und gehe dann zur U – Bahn. Um vier Uhr in der Früh kann ich sowieso nichts frühstücken.

Leider habe ich nur abends geguckt, wann die U – Bahn fährt, weil sie morgens anscheinend nur alle 20 Minuten fährt. Dementsprechend war ich um 06:30 am Hamburger Hauptbahnhof. Treffpunkt war um 06:15 Uhr.

Aber das war nicht so schlimm, denn der Zug fuhr erst um 06:48 Uhr ab. Und er war pünktlich. Kurze Pause, um diesen Moment zu bewundern.

Wir sind mit dem Eurocity Richtung Budapest gefahren, insgesamt zirka 6 Stunden. Die ersten Stunden liefen super entspannt, mit den Reservierungen hat alles geklappt und der Zug war auch nicht überfüllt. Aber in unserem Abteil hat die Klimaanlage nicht funktioniert. Bei fast dreißig Grad Außentemperatur und mit 24 Leuten war es dementsprechend warm. Mein Wasserspray und ein Fächer von einer Klassenkameradin waren für alle der Retter in der Not. Wir haben die Zugbegleiter/innen dreimal gebeten die Fenster aufzumachen, im Eurocity sind die nur mit Werkzeug zu öffnen, aber sie haben jedes Mal gesagt, dass das nicht gehen würde. Bis eine halbe Stunde vor Prag ein neuer Zugbegleiter kam, die Fenster aufgemacht hat und gefragt hat, warum wir nicht Bescheid gesagt haben und nicht reagiert hat, als wir uns über die Situation beschwert haben. Nett. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, die Zugfahrt kann nicht schlimmer werden. Wurde sie auch nicht. Die Rückfahrt aber. Aber dazu später im Text.

02.Juni, ca. 16:00 Uhr

Nach einigen Strapazen haben wir es dann auch geschafft, im Hostel einzuchecken, was für seinen Preis, 15 Euro pro Nacht, echt okay war. Das Frühstück war bloß seeehr sparsam: Schokocornflakes, ein trockenes Sandwich zum Mitnehmen, Orangensaft und wässriger Kaffee.

Gegen 16:00 Uhr sind wir dann durch die Stadt. Waren Geld wechseln und sind über die Karlsbrücke. Meiner Meinung nach ist es interessant, einmal darüber zu laufen, aber so besonders ist sie auch nicht. Prag hat noch mehr Brücken. Außerdem war sie zu dem Zeitpunkt sehr voll.

Schließlich sind wir Essen gegangen (Foodtipps folgen weiter unten) und haben den Abend noch auf der Insel střelecký ostrov verbracht. Es ist eine Art kleiner Park, auf einer Insel mitten in der Moldau und wir waren täglich da. Man muss dazu sagen, dass wir durchgängig Temperaturen um die 30 Grad hatten, deshalb konnte man den Abend super dort verbringen.

Montag, 03. Juni ca.: 07:45 Uhr

Am nächsten Morgen bin ich mit meiner Gruppe los gefahren, um die Fotografien für die Aufgaben zu erstellen. Es war schon sehr früh sehr warm und den Tag war es genauso. Aber ich möchte mich jetzt nicht übers Wetter beschweren. Wir sind etwas außerhalb in die Stadtteile gefahren und es ist eine willkommene Abwechslung zu der mit Touristen überfüllten Innenstadt. Deshalb kann ich es dir auf jeden Fall empfehlen.

Zur Mittagszeit waren wir in einer Klosterbrauerei, Klášterní pivovar Strahov, essen. Dort es gab es landestypische Gerichte, was super interessant war. Aber die Spätzle waren bei den Temperaturen eindeutig zu warm!

Danach sind wir den Panoramaweg runter in die Innenstadt gelaufen, wo man einen sehr schönen Blick auf die Innenstadt hat. Gegen 16 Uhr haben wir uns mit einem Teil der Gruppe wieder getroffen und sind mit der Seilbahn den Berg hoch gefahren und dann den Weg zu Fuß runter gelaufen. Also bin ich diesen Tag den gleichen Weg zweimal gelaufen, aber der Blick ist es wert 😀 An dem Tag bin ich zirka 15 – 20 Kilometer zu Fuß gelaufen.

Während dem zweiten Weg runter in die Innenstadt haben wir uns die Prager Burg angeschaut. Den Abend haben wir in einem Biergarten an der Moldau verbracht.

Dienstag, 04. Juni ca.: 10.00 Uhr

Den Vormittag haben wir damit verbracht, das Czech Photo Centre zu besuchen. Leider war es so, dass zu dem Zeitpunkt dort umgebaut wurde und der Teil der Gallerie, der frei war, ungefähr 10 Minuten Zeit beansprucht hat. Und wir sind jeweils eine halbe Stunde aus der Innenstadt und wieder zurück gefahren. Was fotografisch aber viel interessanter war, war die Leica Gallery in der Innenstadt. Wenn du dich für ausdrucksstarke Schwarz – Weiß Fotografien interessiert, kann ich die Gallerie dir auf jeden Fall empfehlen.

Den Nachmittag waren wir im Schloßgarten der Prager Burg und haben vom uns Kiosk Abendessen geholt. Nach dem Essen sind wir Tretboot fahren gegangen. Wenn du dies auch machen möchtest, kann ich dir empfehlen es Abends zu machen. Mit dem Sonnenuntergang ist es ein Traum! Des Weiteren gibt es an der Moldau mehrere Tretbootverleihe, zu unterschiedlichen Konditionen, weshalb du auf jeden Fall etwas recherchieren solltest, wenn du Geld sparen möchtest und dir zum Beispiel eine Halterung auf dem Tretboot wichtig ist.

Mittwoch, 05. Juni ca.: 08:40 Uhr

Den Vormittag und Mittag vom letzten ganzen Tag haben wir damit verbracht, den Rest für unsere Aufgaben zu fotografieren. Am Nachmittag musste ich mir Flip Flops kaufen, weil ich natürlich die falschen Schuhe für einen Städtetrip bei 30 Grad dabei hatte und mit meinen Blasen nur noch am humpeln war. Den Abend waren wir nochmal Tretboot fahren und waren danach bei Burrito – Loco essen. Es ist sozusagen Subway mit Burritos. Danach waren wir, wie jeden Tag, auf der Insel.

Donnerstag, 06. Juni ca.: 10.00 Uhr

Am nächsten Morgen mussten wir um zehn Uhr aus dem Hotel auschecken und die Bahn sollte um 14:40 Uhr abfahren. Das Gepäck konnten wir für die Zeit dazwischen dort lassen. Währenddessen sind ein paar Leute und ich einkaufen gegangen für die Fahrt und danach zu dem Italiener vorm Hostel.

So, jetzt kommen wir zu der Zugfahrt. Wir hatten schon Bammel, dass die Luft genauso schlimm wird, wie auf der Rückfahrt. Erst Recht weil die Bahn schon aus Budapest kommt. Also 7 Stunden Zeit zum Vollheizen, bei 30 Grad. Aber nachdem 15 Minuten zu spät aus Prag losgefahren war, kam ein Zugbegleiter, der zumindest zwei Fenster aufbekommen hat. Dementsprechend hatten wir etwas Luft. Was uns aber zu dem Zeitpunkt schon gewundert hat, dass die Steckdosen nicht funktioniert hat, genauso wie das Licht, was man gemerkt hat, weil wir geradewegs in ein Unwetter reinfuhren. Dann war es auch noch so, dass die Zugbegleiter durch die Abteile gegangen sind, mit kleinen Wasserpaketen. Der Sinn war natürlich super, aber was nicht so super war, dass sie nicht mal genug Wasser hatten um dies an jeden Gast zu verteilen, der was haben wollte. Ungefähr eine Stunde vor der Grenze hielt der Eurocity, mit der Durchsage, dass sich die Weiterfahrt aufgrund technischer Störungen verzögern würde. Der Stromausfall breitete sich anscheinend aus. Das war unsere Vermutung, denn eine Tür ging nicht mal auf.

Genau zu dem Zeitpunkt war das Unwetter genau über uns. Es gewitterte durchgängig und es kam so viel Regen runter, dass wir, als wir uns zum Abkühlen zwischen Zug und Bahnhofsdach gestellt haben, innerhalb weniger Sekunden nass geworden sind. Zu dem Zeitpunkt war es super zum Abkühlen, aber ich habe es natürlich wieder übertrieben und habe den Rest der Zugfahrt, nach 70 Minuten ging es wieder los, hustend nur mit Strickjacke verbracht habe. Gegen 12 habe ich den endlich die Tür zu meinem Zimmer im Wohnheim in Hamburg aufgeschlossen und damit war die beste Kursfahrt, die ich je hatte zu Ende.

Foodtipps:

Pizzeria Canzone, Josefská 2 118 00 Praha

Klášterní pivovar Strahov, Sahovské nádvoří 301 118 00 Praha

Burrito Loco

Kofárna Café, Zborovská 60 150 00 Praha

Le Cinque Corone, Melantrichova 465/11 110 00 Praha

Nächste Woche wird noch, mit Glück, ein Artikel online gehen, mit einigen Random Facts zu Prag.

Ich würde mich sehr über deine Rückmeldung freuen, weil es das erste Mal ist, dass ich so ein langes Travel – Diary geschrieben habe. Warst du schon einmal in Prag?